Geschichte und Entwicklung


Seit Urzeiten war es ein Bedürfnis des Menschen, sich zu schmücken.

Anfänge der Schmuckherstellung  findet man in der Zeit der magischen, rituellen und religiösen Vorstellungen. Die ältesten bekannten Ringe haben ein Alter von mehr als 21.000 Jahren. Nach dem heutigen aktuellen Wissensstand geht die Forschung davon aus, dass der Ring  eines der ersten Schmuckstücke war.

Etwa zeitgleich ging die Entwicklung und Herstellung von Amuletten / Talismanen in Form von Hals-, Arm- und Ohrschmuck aus Muscheln, Steinen und Ton einher. In einer Welt ohne Spiegel brachten Hals- oder Kopfverzierungen dem Träger wenig Befriedigung, den Fingerring konnte der Besitzer dagegen beim Tragen selber sehen und er erinnerte bei jeder Handbewegung an den persönlichen Status des Trägers.

Nach einfachen Formen waren es später göttliche Attribute und Schriftzeichen, welche die Ringe zierten. Gerade in Ägypten war der Schmuck nicht Selbstzweck, er stand in Zusammenhang mit Religion und Magie.

Ursprünglich waren die Ringe aus Bein, Muscheln oder Halbedelstein gefertigt. Durch die Entwicklung der Metallbearbeitungstechniken entwickelten sich Ringe zu einer eigenen Kunstform, da Metall ein wesentlich schmückendes und oft wertvolles Material war. Es entwickelte sich der Siegelring, dessen Zeichen für den Namen des Besitzers stand oder als glückbringendes, amulettartiges Motiv diente. Das Siegel in Ringform konnte ständig mitgeführt werden und, ohne es abzulegen, benützt werden. Viele der frühesten Ringe dienten als Siegel. In dieser Zeit wurden schon Halbedelsteine, farbiges Glas, Glasschmelz, Email und sehr vereinzelt Edelsteine verarbeitet.

Es gibt zwei Unterklassen von Siegelringen in der Antike:
Ringe mit einer Inschrift, in der Name oder Anrufung deutlich genannt werden, und
Ringe mit einer bildlichen oder sinnbildlichen Darstellung.
Bei dieser zweiten Unterklasse ist aber oft nicht eindeutig klar, ob es sich nicht doch um Ritualringe handeln könnte. Denn in der vom Aberglauben beherrschten Welt des Altertums hatten Ringe auch immer eine magische Komponente, die wir heute aber nur noch teilweise verstehen können.

Die Ringe aus der bronzezeitlichen Ägäis, von den Minoern bis zu den Etruskern, sind am mehrdeutigsten. Nahezu jeder Ring trägt ein eingeschnittenes Motiv und konnte somit als Siegel genutzt werden. Gleichzeitig sind auf diesen Siegeln phantastische Kultszenen der minoischen und mykenischen Religionen dargestellt. Daraus entwickelte sich die symbolische Funktion als Übermittler des Namenzaubers, was eine mögliche Erklärung für mysteriöse, okkulte Bedeutung des Ringes ist.

In der Antike war Gold, Silber und Bronze der wichtigste Werkstoff zur Herstellung der Ringe.

Während des 8. Jh. v. Chr. entwickelte sich vor allem im Norden Europas Bronze-schmuck, der häufig mit Bernstein und Glasperlen kombiniert wurde. Aber schon wesentlich früher,  etwa 1500 Jh. v. Chr., begegnet uns hier die gebräuchlichste Schmuckform der Bronzezeit. Dies war der Spiralring aus Bronze. Er fand sich mit zusammengerollten Enden am Finger, Arm und Bein. Die Spiralen winden sich zehn- bis

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